
Bio-Heizanlage Gemeinde Münsing
Die Idee und das Konzept

Die Gemeinde Müinsing im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen plante mit dem Neubau eines Vereinsheimes die bestehenden Heizungsanlagen im Gemeindezentrum und der Schule zu sanieren und durch einen Nahwärmeverbund mit einer Hackschnitzelheizung zu versorgen. Für das Gesamtkonzept in Form einer Machbarkeitsstudie sowie für die Planungsleistung wurde das Ingenieurbüro KESS in Prien beauftragt. Als konzeptionelle Innovation wurde für die Kommune ein Brennstoffliefercontracting entworfen : Ein Betreiber übernimmt die komplette Brennstoffbeschaffung, Heizhausbetreuung und Ascheentsorgung, bezahlt nach der gewonnenen Nutzenergie zum Festpreis.
Der Standort

Das Biomasse-Heizwerk befindet sich unterirdisch im ehemaligen Heizungskeller des Feuerwehrhauses und versorgt von hier aus Feuerwehrhaus, Rathaus, Schule, Turnhalle und Vereinsheim. Ein hydraulisch betätigter Silodeckel seitlich am Feuerwehrhaus ermöglicht eine rasche und komfortable Öffnung des unterirdischen Lagerraumes von ca. 80m3 Nutzvolumen. Von hier aus wird der Hackschnitzelkessel über Schubböden und Förderschnecken beschickt.
Klima und Umweltschutz
Mit der Umstellung auf das Nahwärmesystem mit Biomasse werden in Mümsing jährlich ca. 300t CO
2 und 375 kg Schwefeldioxid (SO
2) an umweltzerstörenden Emissionen vermieden ! Zum Vergleich : Diese Einsparung wäre theoretisch erst durch den Einsatz von ca. 336 Solaranlagen mit einer Fläche von jeweils 6m2 auf südgeneigten Dächern erreichbar.
Die Energieeinsparung
Durch die Zusammenlegung aller Gebäude mit gleichzeitiger Senkung des Gesamtleistungsbedarfes um ca. 40% und Modernisierung der vorhandenen Heizungsverteiler, konnte der Primärenergiebedarf mit der modernen Hackschnitzel-Heizungsanlage um über 25% gesenkt werden. Durch die Umstellung von Heizöl auf Holzhackschnitzel können jährlich ca. 95.000 Ltr. Heizöl substituiert werden. Die Wertschöpfung verbleibt somit in der Region!
Die Technik
Das Brennstoff-Liefer-Contracting

Mit dem Holzhackschnitzelliefervertrag übernimmt der Maschinenring Wolfratshausen als "Rundum-Sorglos-Paket" den Betrieb des Biomasse-Heizwerkes. Er garantiert die jederzeit ausreichende Lieferung mit Brennstoff in ausreichender Qualität und Menge, sowie die Kesselreinigung und Ascheverwertung und die Störungsbeseitigung. Die Energieabrechnung erfolgt jährlich nach einem fest vereinbarten Nutzenergiepreis, gemessen am geeichten Wärmemengenzähler. Eine Preisgleitklausel sichert beiderseits eine wertstabile und kalkulierbare Basis für die Preisfindung.